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Aufruf zur Blogparade zum Thema Respekt

Blogparaden sind ein gutes Instrument, um Menschen unterschiedlicher Meinung zu Wort kommen zu lassen, die sich sonst nicht unbedingt über den Weg laufen würden. Und ebenso dient eine Blogparade dazu seinen Blog bekannter zu machen und damit auch diejenigen, die sich daran beteiligen.

Meine heutige Blogparade trägt das Thema „Respekt“ und läuft bis einschließlich 30.09.

Und hier die Regeln:
– Schreibe auf Deinem Blog einen Beitrag zu diesem Thema und verlinke ihn in den Kommentaren unter diesen Beitrag.
– Wenn Du keinen eigenen Blog hast, dann finden wir dafür eine andere Lösung.
– Nach Ablauf der Frist werde ich alle Beiträge in einem Abschluss Beitrag zusammenfassen.

Ich freue mich über jede Maßnahme, die dabei hilft meine Blogparade bekannter zu machen.
Und hier gibt es noch ein paar Leitfragen, die Dir möglicherweise helfen Deinen Beitrag zu strukturieren:
– was verbindest Du mit dem Begriff Respekt?
– Gibt es Menschen, die Du respektierst und warum?
– Gibt es Menschen, die Du nicht respektieren kannst und warum?
– Ist für Dich ein Verwandtschaftsgrad zwingend mit Respekt verbunden?
– Womit verbindest Du Respektlosigkeit?

Respekt oder blinder Gehorsam?
Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, da gab es klare Strukturen. Alles was eine Generation älter war, hatte man zu respektieren, zu achten und unbedingt Folge zu leisten. Frei nach der Devise älter ist gleich mehr Lebenserfahrung und damit weiser.
Solange ich klein und ohne Bildung war nahm ich das erstmal an. Später kam die Zeit auf dem Gymnasium, das Studium, die eigene Lebenserfahrung. Diese hat mich entsprechend geprägt. Ich lernte, dass die alle auch nur mit Wasser kochen, und dass es wichtig ist Gehörtes und Befohlenes zu hinterfragen. Respekt als Instrument zu blindem Gehorsam funktionierte bei mir somit nicht mehr. Das Wort Respekt gewann nach und nach eine völlig andere Bedeutung.
Ich respektiere Menschen, die annehmen können, dass ich ihre Meinung nicht teile, und die aushalten können, dass ich ihnen keinen blinden Gehorsam leiste. Ich respektiere Menschen, die für ihre Möglichkeiten etwas Besonderes geleistet haben. Und ich respektiere Menschen, die mir ein Gedankenangebot machen, ohne mich als ihren Feind zu betrachten, wenn ich dieses nicht annehmen möchte.
Es gibt Menschen, für die ich beim besten Willen keinen Respekt habe. Dazu gehört die Sorte Mensch, die sofort eskaliert, wenn man ihr seine Meinung sagt. Das ist die Sorte Mensch, die Respekt mit Gehorsam verwechseln, und diesen mit allen Mitteln versuchen durchzusetzen. Und ich habe keinen Respekt vor Menschen, die ihre Kinder, Nichten und Neffen oder Enkelkinder regelrecht stalken, um mögliche Verfehlungen aufzudecken, und Spaß daran haben diese zu bestrafen.
Meine Kinder sind inzwischen beide volljährig. Wir haben eine liebevolle Beziehung, und leben in gegenseitigem Respekt zusammen. Das ist viel Arbeit gewesen, aber ich bin dankbar dafür, und ich bin stolz auf meine Kinder, denn sie haben inzwischen gelernt Gehörtes und Befohlenes erst mal zu hinterfragen, bevor sie sich von Verwandten, Bekannten und anderen selbsternannten Miterziehern für ihre Zwecke instrumentalisieren lassen. An eben Diese geht ein spezieller Gruß mit der Empfehlung: „Sucht Euch andere Marionetten, die dumm genug sind“.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein respektvolles Miteinander, und freue mich auf ganz viele Beiträge für meine Blogparade.

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Allgemein Alltag blinde Eltern

Was Kinder wirklich brauchen

Es gibt ganz viele Ratgeber darüber was Kinder brauchen, und wie man sie fördern, erziehen und begleiten soll. Die Meinungen sind genauso vielfältig wie die Verfasser selbst.
Was Ratgeber angeht, so habe ich keinen Einzigen zu Ende gelesen. Denn für mich als blinde Mutter gab es nie einen, welcher irgendwie auf meine Situation übertragbar war.
Ich bin der festen Überzeugung, dass Kinder uns ihre Bedürfnisse mitteilen. Und es ist an uns Eltern, Betreuern oder erwachsene Freunde diese zu erkennen und darauf zu reagieren.

An oberster Stelle stand bei mir Vertrauen. Ich musste lernen meinen Kindern zu vertrauen und ihnen nach ihren Möglichkeiten eigenständiges Handeln zuzutrauen. Das war für mich anfangs schwer auszuhalten. Ich erinnere mich an den ersten Ausflug alleine auf den Spielplatz, ins Schwimmbad oder auf die Kirmes. Ich musste lernen darauf zu vertrauen, dass meine Kinder sich wie vereinbart bei mir melden, wenn wir uns zwischenzeitlich getrennt hatten. Erst recht, als sich ihr Radius mit zunehmendem Alter erweiterte.
Ebenso ist es auch an mir ihnen vorzuleben, dass auch ich Bedürfnisse und Grenzen habe. Und dass ich mich an Vereinbarungen und Versprechen halte. Wenn die Spülmaschine ausgeräumt ist, gehen wir raus. Ich möchte nicht, dass Du nach mir schlägst. Ich mache mir Sorgen, wenn Du mir nicht Bescheid sagst, dass Du länger bei Deiner Freundin bleibst.
Vor ein paar Jahren bekam ich von meinen Kindern ein wunderschönes Kompliment gemacht. „Mama, bei Dir weiß man immer woran man ist.“ Darüber habe ich mich damals riesig gefreut.
Heute sind meine Kinder beide volljährig. Wir haben ein liebevolles Vertrauensverhältnis zueinander. Und dafür bin ich dankbar. Denn das bedeutet für mich, dass wir für uns das richtige Maß von Nähe und Distanz gefunden haben.

Im Zusammenhang mit blinden Eltern taucht oft die Frage auf, wie ich damit umgehe, dass sie meine Sehbehinderung ausnutzen, oder mich hintergehen. Besonders die vielen selbst ernannten Miterzieher sind der festen Überzeugung, dass meine Kinder sich ihre Freiheiten sowieso nehmen. Schließlich bin ich blind genug, um das meiste nicht mitzukriegen. Tja, Freunde des Misstrauens und der großzügigen Verbote, sehen ist nicht alles. Die meisten Eltern werden mir Recht geben, dass man ein Gespür dafür entwickelt, was das Kind gerade macht oder wie es ihm geht. Und daraus lässt sich vieles ableiten.
Eine weitere Regel war, dass ich nie einfach so Verbote erlassen habe, sondern ganz viel Überzeugungsarbeit gemacht habe. Es dauert ein wenig länger, hat aber eine nachhaltige Wirkung.
Tja, und dann kommt das Kind in ein Alter, in welchem es beginnt eigenständig zu handeln, seine eigenen Ideen umzusetzen und damit auch mal Fehler zu machen. Das war eine Zeit, die ich schwer aushalten konnte. Aber mit Vorhaltungen und Verboten kommt man hier nicht weit. Erst recht nicht, wenn man möchte, dass das Kind mit einem darüber spricht, und sich meine Vorschläge anhört.
Heute blicke ich auf zwei selbständig denkende, volljährige Kinder, die sich in vielem selbst zu helfen wissen, die aber bei Bedarf auch mal meinen Rat einholen.

Mit diesem Text nehme ich an einer Blogparade mit dem Titel „Was brauchen Familien wirklich“ teil. Diese läuft noch bis zum 15.06.2019.

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Allgemein Alltag Haushalt

Haushaltsgeräte blind bedienen

1996 zog ich in eine eigene Wohnung. Und zum ersten Mal stellte sich die Frage nach dem Kauf einer Waschmaschine. Also fuhr ich mit einem Bekannten in ein entsprechendes Geschäft, suchte mir ein Gerät aus, welches mein Bankkonto genehmigte, und welches mir gefiel, und fertig. Die Maschine hatte zwei Drehregler, einen für die Temperatur und einen für die Schleuderzahl. Und dann waren noch ein paar Knöpfe, die man für Vorwäsche, Kurzwaschgang usw. drücken konnte.
Als ich heiratete, zog eine Spülmaschine bei uns ein. Diese hatte einen Drehregler, mit dessen Hilfe man das Programm festlegen konnte. Dieser hatte eine fühlbare Struktur, so dass ich das „gewünschte Programm“ selbst einstellen konnte.
So ähnlich war auch mein Herd beschaffen, der mich viele Jahre begleitet hat. Er besaß vier Kochplatten, die jeweils einen Drehregler hatten. Und zwar so, dass eine eindeutige Stellung für die jeweilige Temperatur erkennbar war. Ich brauchte also nicht zu sehen, um ihn gezielt einzustellen. Ebenso hatte der Backofen zwei Regler. Der eine legte die Backtemperatur fest, der andere schaltete zwischen Heißluft usw. um.
Unsere Mikrowelle hatte drei Regler, die man drehen konnte. Einen für die Power, einen für die Zeit, und einen, um das Programm einzustellen. Anfangs brachte ich fühlbare Pfeile aus Dymoband an. Später brauchte ich diese nicht mehr, weil ich das Gerät sehr gut kannte.
2005 brauchten wir eine neue Waschmaschine. Jetzt sah die Suche ganz anders aus. Auf der Suche bekam ich viele Maschinen zu sehen, die Menügesteuert waren, keine eindeutigen Knöpfe hatten, oder andere Tücken hatten. Damals kannte ich einen Händler, der gebrauchte Geräte aufarbeitete und verkaufte. So bekam ich noch eine Maschine, die ich eigenständig bedienen konnte, und die für einen guten Preis zu haben war. Ähnlich schwer gestaltete sich ein paar Jahre später die Suche nach einer Spülmaschine, die ohne eine displaygeführte Steuerung auskam.
Als meine Waschmaschine vor zwei Jahren unerwartet das Zeitliche segnete, stand ich vor einem echten Problem. Woher sollte ich eine Waschmaschine bekommen, die ich bedienen konnte? Die meisten neuen Modelle arbeiten mit einem Menü oder mit Tasten, die nicht fühlbar sind, oder auf bloße Berührung reagieren. Es gibt nur wenige Hersteller, deren Geräte für blinde Menschen bedienbar sind. Und so dauerte die Suche etliche Tage, bis ich eine Waschmaschine gefunden hatte.
Während ich mir 1996 die Maschine nach Preis und Geschmack aussuchen konnte, habe ich heute, mehr als 20 Jahre danach, nur eine eingeschränkte Auswahl. Dieses Problem zieht sich durch alle möglichen Haushaltsgeräte. Ich kann also nicht einfach in ein Küchenstudio, einen Baumarkt oder Fachgeschäft für Haushaltsgeräte gehen, mir eines aussuchen und gut. Für mich spielt in erster Linie die Zugänglichkeit zu den Funktionen eine entscheidende Rolle.
Für mich sind Geräte mit eindeutig zugeordneten Funktionen wichtig. Wenn ich den Knopf X drücke, löse ich eine bestimmte Funktion aus. Wenn der Regler mit der Spitze nach oben steht, habe ich das Programm XY angewählt. Und wenn ich die Maschine einschalte, stehen alle Regler auf derselben Stellung, die ich mir einmal einpräge.
Eine Alternative für mich ist eine Bedienung durch ein Smartphone. Diese setzt aber voraus, dass die entsprechende App barrierearm programmiert wurde, und somit von einem Screen Reader ausgelesen werden kann.

Mit diesem Text nehme ich an der Blogparade der Bloggerkollegen von Anders und doch gleich zum Thema Wie Technik mein Leben verändert teil. Zu diesem Thema habe ich bereits den Beitrag Wie Technik mein Leben verändert hat geschrieben.

Und wie sehen Eure Haushaltsgeräte aus? Haben sie drehbare Regler, eine Menüsteuerung oder Tasten, die sofort auf Berührung reagieren? Schreibt das einfach mal in die Kommentare.

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Allgemein Alltag Bildung

Wie Technik mein Leben verändert hat

Mit neun Jahren bekam ich eine Sprechpuppe geschenkt, die ich mir so sehr gewünscht hatte. Am Bauch befand sich ein Knopf. Wenn ich den drückte, sang die Puppe ein Lied oder erzählte eine kleine Geschichte. Am Rücken befand sich eine Klappe, die man öffnen konnte, um die Platte mit dem Inhalt auszutauschen. Und wenn man die Puppe während des Singens schüttelte, dann leierte es ein bisschen. Damals fand ich das wahnsinnig faszinierend. Später lernte ich andere Puppen kennen, die lachen, weinen und sogar ein paar Schritte gehen konnten. Für das Kind in mir hatte das etwas Magisches an sich.
In der achten Klasse lernte ich die elektrische Schreibmaschine kennen. Bisher hatte ich auf mechanischen Schreibmaschinen geschrieben. Ich lernte, dass ich weniger fest drücken musste, wenn ich auf der elektrischen Schreibmaschine schrieb. Die meiste Zeit schrieb ich auf der mechanischen Schreibmaschine, weshalb ich noch heute einen recht festen Tastaturanschlag habe.
Im Alter von 20 Jahren kam der erste PC in mein Leben. Gemeinsam mit einem Drucker, einem großen Notizgerät und einer 10 Finger-Tastatur nebst Bildschirm war der Schreibtisch ziemlich belegt. Heute, 30 Jahre später steht nur noch ein Notebook mit Braillezeile auf meinem Schreibtisch. Der Monitor ist so schmal, dass er nicht mehr so viel Platz wegnimmt. Und den Drucker brauche ich nur noch selten, da ich viele Dinge nicht mehr auf dem Postweg erledigen muss, sondern per E-Mail. Und wenn ich verreise, dann kann ich das Notebook und die Braillezeile mitnehmen, und habe alles Nötige dabei.
1995 zog das erste Mobiltelefon bei mir ein. Ich weiß noch, wie ich mich erschrocken habe, als es im Bus klingelte. Heute ist das völlig normal, wenn Handys klingeln. Die Geräte wurden immer kleiner, die Technik immer besser. Im Jahr 2000 wollte ich unbedingt lernen SMS zu schreiben. Also habe ich mir versucht mit sehender Hilfe die Tastenfolge für Aufrufen und Absenden der SMS zu merken. Buchstäblich im Blindflug, da es noch kein Mobiltelefon mit Sprachsoftware gab. Das erste dieser Art zog viele Jahre später bei mir ein. Ein handelsübliches Nokia plus einer zugekauften Software, die mehr kostete als das Telefon selbst. Aber ich konnte damit meine Kontakte verwalten, SMS schreiben und Notizen machen. Mit der Zeit kamen immer mehr Funktionen dazu.
2012 kam das erste iPhone in mein Leben. Bisher konnte ich mir die Bedienung eines Touchscreen überhaupt nicht vorstellen. Heute ist es aus meinem Leben gar nicht mehr wegzudenken. Die meisten Dinge, die ich früher nur am PC erledigt hatte, konnte ich jetzt da erledigen, wo ich gerade war. Nachrichten schreiben, eine E-Mail beantworten, auf Facebook gehen. All das war auf einmal möglich. Wenn ich zuhause einen Text geschrieben habe, kann ich diesen in meinem Lieblingskaffee oder im Zug am Smartphone weiterbearbeiten.
Ein weiterer Aspekt sind diverse Möglichkeiten der Navigation, die mir bei der Mobilität helfen. Einen Weg selbständig finden, nach dem nächsten Bus schauen oder mir ein Taxi bestellen, welches mich hier an meinem Standort abholt, sind Hilfen, die ich zu schätzen gelernt habe.

Fazit, mich hat die immer kleiner werdende Technik unabhängiger vom Standort gemacht. Und sie erlaubt mir in vielen Bereichen Eigenständigkeit und Unabhängigkeit.

Mit diesem Text nehme ich an der Blogparade der Bloggerkollegen von Anders und doch gleich zum Thema Wie Technik mein Leben verändert teil.

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Allgemein Alltag

4 wirksame Tips einen Blinden zu stressen

Rufen Sie einen Blinden spät abends an, und verlangen Sie einen Gegenstand zurück, der sich seit Monaten in seinem Besitz befindet. Machen Sie deutlich, dass sie diesen, und nur diesen Gegenstand jetzt brauchen, und in Kürze jemanden schicken, der diesen abholen wird. Achten Sie darauf, dass der Blinde wirklich allein zuhause ist, und beschreiben Sie den Gegenstand möglichst farbenfroh. Erfinden Sie eine glaubhafte Geschichte, und lassen Sie sich nicht dadurch irritieren, dass er sich nicht daran erinnern kann. Für hart gesottene Blinde eignen sich besonders Hand geschriebene Dokumente, die kein Vorlesegerät erkennen kann.
Sie sind besonders hilfsbereit, und lieben Ordnung? Prima. Bieten Sie ihrem blinden Bekannten an während seiner Abwesenheit an seine Blumen zu gießen, und räumen Sie vor seiner Rückkehr seine Wohnung auf. Vergessen Sie dabei nicht die Wohnung ein bisschen zu dekorieren. Leben Sie ihre Vorstellungen komplett aus. Achten Sie darauf, dass Sie dem Blinden nichts von der Überraschungsaktion verraten, und stellen Sie sicher, dass er seine Wohnung alleine betritt. Gönnen Sie sich nach der vielen Arbeit etwas Ruhe, und schalten Sie ihr Mobiltelefon für einige Stunden aus. Machen Sie einen Spaziergang oder setzen Sie sich in ein Kaffee.
Sie sind ein aufmerksamer Beobachter, und wollen nur das Beste für andere Menschen? Prima, dann gibt es auch für Sie die richtige Aufgabe. Passen Sie einen blinden Fußgänger ab, und laufen Sie ein paar Schritte hinter ihm. Kommentieren Sie lautstark jeden seiner Schritte und alles was er mit seinem Blindenstock berührt. Passen Sie sich unbedingt an die Laufgeschwindigkeit des Blinden an, und reden unentwegt mit ihm. Lockern Sie ihre Kommentare mit Sätzen wie „Das machen Sie ganz toll“ oder „Machen Sie langsam“ auf. Lassen Sie sich auf gar keinen Fall dadurch ablenken, dass der Blinde ihre Hilfe ablehnt. Halten Sie das Gespräch auf jeden Fall am Laufen. Haben Sie einen behinderten Menschen in der Verwandtschaft? Nur zu, erzählen Sie dem Blinden davon, und vergleichen die Beiden miteinander. Schließlich handelt es sich dabei um Leidensgenossen, die ruhig voneinander erfahren sollten.
Sie arbeiten in einem Restaurant, einem Café oder Kneipe. Sehr gut. Dann steht auch Ihnen eine Reihe von Möglichkeiten offen. Kommt ein Blinder mit Begleitung rein, dann sprechen Sie ausschließlich mit ihr. Fragen sie nach was er essen oder trinken möchte. Kommt der Blinde alleine, dann schieben Sie ihn zum Tisch, und vergessen nicht ihm den Stuhl unter den Hintern zu schieben. Wenn Sie sich entfernen, tun Sie das möglichst unauffällig. Lassen Sie sich nicht dadurch irritieren, dass der Blinde ins Leere spricht. Sprechen Sie besonders laut und gut artikuliert mit ihm, und bieten Sie ihm lautstark an sein Fleisch kleinzuschneiden. Stellen Sie ab und zu unauffällig sein Getränk um. Sprechen Sie möglichst wenig mit dem Blinden, und erwarten sie, dass er selbst aktiv wird. Beim Bezahlen reicht es dem Blinden die Hand geschriebene Rechnung hinzulegen. Wenn er sagt, dass er diese nicht lesen kann, bekunden Sie Ihr Mitleid, und fragen Sie unbedingt nach, ob man da wirklich nichts machen kann.

Mit diesem Beitrag nehme ich an der Blogparade Entspannung und Stressbewältigung – Wie macht Ihr das? Von kommunikatz Teil. Mein Beitrag beinhaltet nur Anregung. Er erhebt also keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit. Daher freue ich mich auf weitere Anregungen in den Kommentaren.