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Awesome Blogger Award

Am 16.05.2020 wurde mein Blog ausgezeichnet, nämlich für den Awesome Blogger Award.

Was ist der Awesome Blogger Award?
Ein Preis von Blog-Autor/innen für andere Blogger/innen. Wer soll den Award bekommen? Die Antwort im englischen Original: “This is an award for the absolutely wonderful writers all across the blogging world. They have beautiful blogs, are kind and lovely, and always find a way to add happiness and laughter to the life of their readers. That is what truly defines an awesome Blogger.“
Ich danke meiner Mitbloggerin Sarah vom Blog Mutter und Sohn für die Nominierung. Sie schreibt über ihr Leben als getrennt erziehende und berufstätige Mutter.

Regeln, um sich am Awesome Blogger Award zu beteiligen:
+ Danke der Person, die dich nominiert hat.
+ Setze unter deinen Beitrag den Hashtag #awesomebloggeraward.
+ Beantworte die Fragen, die dir gestellt wurden
+ Nominiere mindestens 5 weitere Blogger/innen und informiere sie über deine Nominierung.
+ Gib ihnen 10 neue Fragen, die sie beantworten sollen.

Sarah hat denen, die sie nominiert hat, 7 Fragen gestellt, die ich hier beantworten möchte:
Worauf achtest du zuerst, wenn du einen Menschen kennenlernst? Ich achte auf die Ausstrahlung, die Stimme und die Art des Sprechens.
Was magst du am meisten an dir? Ich mag an mir, dass ich ein lösungsorientierter Mensch bin.
Bei welcher Gelegenheit hast du das letzte Mal gelächelt? Bei einem Video, welches ich mir heute angesehen habe.
Siehst du einen Sinn in dem, womit du dein Leben verbringst, und falls ja, welchen? Ja, ich denke, dass wir alle eine Aufgabe auf diesem Planeten haben.
Wovor hast du Angst? Vor Hunden, die ohne Vorwarnung auf mich zulaufen.
Auf welche drei Dinge würdest du in deinem Leben nicht verzichten wollen? Auf meine Familie, mein iPhone und meinen Blindenstock.
Was macht dich stolz? Meine Kinder.

Und hier sind meine Nominierungen

Marco schreibt auf Marcos Leben über Technik, Barrierefreiheit und was ihn als blinder Mann im Alltag bewegt.
Sammybee schreibt auf Familiendinge über ihren Alltag als Mutter mit allem was das Leben zu bieten hat.
Sonja von Frauen und Islam berichtet über ihr Leben als Muslima und Mutter.
Suzi von la vie en bleu schreibt über ihr Leben auf einem Hausboot in Frankreich.
Luisa ist nach Kanada ausgewandert und berichtet auf Lukonblog über ihren Alltag.
Alexandra von Unterm Dreck ist’s sauber ist Medizinstudentin und schreibt über Familie und Stillen. Ebenso greift sie aktuelle Themen in der Medizin auf.

Auf anders und doch gleich bloggen 30 junge Menschen mit und ohne Behinderung. Hier stehen nicht die Unterschiede oder das defizitäre Denken im Vordergrund, sondern die Stärken und Fähigkeiten jedes Einzelnen.

Fragen an die Nominierten
1. Welche Jahreszeit magst Du am liebsten?
2. Welche Rolle spielt Sport in Deinem Leben?
3. Welche Drei Dinge würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?
4. Wann und worüber hast Du zum letzten Mal gelacht?
5. Welchen Stellenwert hat Dein Blog für Dich?
6. Was wolltest Du schon immer mal ausprobieren?
7. Was ist Dein Lieblingsessen?

Das war‘s erst Mal von meiner Seite. Ich freue mich riesig, wenn Ihr bei den nominierten Bloggern vorbeischaut, und wenn diese sich am Awesome Blogger Award beteiligen. Bis dahin lasst es Euch gut gehen.

Eure Lydia

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Corona und ich

Wenn ich in der Schule für eine Arbeit lernen musste, dann habe ich das meist auf den letzten Drücker gemacht, oder gemeinsam mit anderen Mitschülern zu einem festen Termin gearbeitet. Nur so konnte ich mich mit dem inneren Schweinehund und anderen Kräften arrangieren. Diese Vorgehensweise habe ich auch im Erwachsenenalter beibehalten. Ganz gleich, ob es darum ging einen Widerspruch zu schreiben, meinen Einkauf zu planen oder einen Blogbeitrag zu schreiben. Ich brauchte ein gewisses Maß an Termindruck, um eine gute Arbeit abliefern zu können. Wie oft habe ich versucht das zu ändern, jedoch ohne großen Erfolg. Nur die Ausreden wurden kreativer.
Ich glaube, ich bin ein recht aktiver Mensch. Besonders gut geht es mir, wenn ich Termine habe, die mit anderen Personen zusammenhängen. So ging ich bisher ein bis zweimal wöchentlich zum Töpfern, habe einmal in der Woche Showdown gespielt oder Veranstaltungen der Blindenselbsthilfe besucht oder mich mit Freunden getroffen. Dazwischen habe ich meinen Alltag bewältigt, an meinem Blog geschrieben oder ein gutes Buch gelesen. Meinen Wocheneinkauf habe ich mit einer Freundin erledigt, so dass ich nur noch die frischen Sachen alleine organisieren musste. Kurz, ich hatte irgendwie alles im Griff.
Und Dann kam Corona. Anfangs dachte ich noch wie viele andere Personen auch, dass uns das nicht so trifft wie die Menschen, die beispielsweise in China leben. Aber irgendwann kamen die ersten Einschränkungen. Der Bus, der die vordere Tür nicht mehr öffnete, so dass blinden Fahrgästen der Kontakt zum Busfahrer fehlte, Veranstaltungen, die nach und nach abgesagt wurden, und dann auch die Termine, die mich direkt betrafen. Kein Sport mehr, kein Töpfern, keine Treffen mit Menschen außerhalb der eigenen Lebensgemeinschaft. Auch meine Assistenz für den Einkauf konnte nicht mehr zu mir kommen, da sie der Risikogruppe angehörte. Damit fiel Shopping grundsätzlich aus. Einkäufe erledigten nun meine Kinder meist ohne mich. Für jemanden, der es nicht gewohnt ist Einkaufszettel zu schreiben eine absolute Herausforderung. Und alles das passierte für mich von jetzt auf hier. Auf einmal war das meiste, was zu meiner Lebensqualität beigetragen hatte, weg. Meine Aktivitäten, meine Eigenständigkeit, meine sozialen Kontakte, die nur noch online oder telefonisch stattfinden durften.
Corona immer und überall. In den Nachrichten, in sozialen Netzwerken, in vielen Blogbeiträgen meiner Bloggerkollegen. Anfangs habe ich die unterschiedlichen Sichtweisen gelesen und kommentiert. Doch auch daran verliert man irgendwann die Lust. Einfach, weil es stets um dieselben Themen geht. Ich habe all die Kollegen bewundert, die richtige Corona Tagebücher oder Chroniken geführt haben, und es noch immer tun. Ich selbst hatte eine regelrechte Schreibblockade, der ich nur einige Beiträge abtrotzen konnte. Aber seit ein paar Wochen geht auch das nicht mehr.
Mich hat diese Situation einfach krank gemacht. Und es hat ziemlich lange gedauert, bis ich das richtig begriffen habe. Mir persönlich hat es nicht gut getan mich permanent mit mir selbst zu beschäftigen, gepaart mit der Tatsache, dass ich mich nicht bewusst dafür entschieden habe, sondern diese Entscheidung für mich getroffen wurde.
Da wir alle nicht wissen können, wie lange dieser Zustand anhalten wird, habe ich mir Hilfe geholt, damit es mir irgendwann wieder besser geht. Gepaart mit den inzwischen getroffenen Lockerungsmaßnahmen habe ich ein bisschen Optimismus zurückbekommen. Alles Weitere wird die Zeit zeigen.

Bis dahin, bleibt alle gesund.

Eure Lydia

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Wünsche an sehende Mitmenschen zu Coronazeiten

In einem Newsletter schreibt der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband DBSV folgendes:
Liebe Leserinnen und Leser,

eigentlich ist es ja herausfordernd genug, als sehbehinderter oder blinder Mensch den Alltag zu bewältigen. In den vergangenen Wochen ist jedoch vieles noch erheblich schwieriger geworden. So gibt es infolge der Corona-Epidemie jetzt Warteschlangen mit großen Abständen – peinlich, wenn man die Wartenden nicht registriert und einfach in ein Geschäft spaziert, ohne sich anzustellen. Auch eine ganz normale Busfahrt kann zum Problem werden, seitdem man nicht mehr vorn beim Busfahrer einsteigen und erfragen kann, um welche Buslinie es sich handelt. Das sind Situationen, in denen man sich alleingelassen fühlt und Unterstützung sehr willkommen wäre.

Anlässlich des Sehbehindertentages am 6. Juni möchte der DBSV eine Liste mit Tipps veröffentlichen, wie man Menschen mit Seheinschränkung in der Corona-Krise helfen kann. Dazu benötigen wir Ihre Zuarbeit. Wir bitten alle sehbehinderten und blinden Menschen, uns bis zum 26. Mai 2020 die folgende Frage zu beantworten: Welche Unterstützung wünschen Sie sich in Corona-Zeiten von Ihren sehenden Mitmenschen?

Wir bitten Sie um möglichst konkrete Hinweise, was ein sehender Mensch Hilfreiches tun könnte.
Ihren persönlichen Wunsch können Sie ganz einfach „abgeben“ unter: https://www.dbsv.org/mein-thema.html
Damit Sie Ihren Beitrag anonym einreichen können, finden Sie dort ein einfaches Formular. Bei Problemen mit dieser Internetseite können Sie Ihren Wunsch aber auch per E-Mail an v.lenk@dbsv.org mitteilen oder per Post an die DBSV-Geschäftsstelle, Volker Lenk, Rungestr. 19, 10179 Berlin.

Leider läuft die Umfrage nur bis zum 26. Mai, damit wir vor dem Sehbehindertentag noch genügend Zeit haben, die Antworten auszuwerten und die Liste mit Tipps zu erstellen. Wir freuen uns, wenn Sie anderen sehbehinderten und blinden Menschen von unserer Umfrage erzählen!

Und hier sind meine Wünsche:
irgendwann wurde in Zusammenhang mit Corona die Entscheidung getroffen, dass der vordere Bereich in Bussen und Bahnen nicht mehr für Fahrgäste zugänglich war. Für blinde Fahrgäste hieß das, dass wir nicht mehr an die vordere Tür gehen, und den Busfahrer nach der Linie oder dem Endziel fragen konnten. Gepaart mit der Tatsache, dass die Busse nicht immer eine eindeutige Halteposition haben, ist das Einsteigen in die richtige Buslinie mit dem richtigen Abstand zur großen Herausforderung geworden. Solange das öffentliche Leben quasi stillstand, und meine ganzen Termine außer Haus ausfielen, spielte das für mich persönlich keine große Rolle. Doch jetzt habe ich ein paar Wünsche, die mir das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel erleichtern können.

  • Ich freue mich, wenn mir jemand anbietet die einfahrende Buslinie anzusagen.
  • Ich freue mich, wenn ich einen Hinweis bekomme wo sich die Tür des Busses oder der Bahn befindet.
  • Ich freue mich über einen Hinweis auf einen freien Platz. Dabei wären klare Angaben wie links, rechts, oder hinter Ihnen. Angaben wie „Da vorne“ oder „Dort“ nutzen blinden Menschen gar nichts.
  • Und liebe Busfahrkräfte, da ich Euch nicht direkt fragen kann, brauche ich präzise Ansagen der nächsten Haltestelle.

Schlangen vor Geschäften und Kassen. Die Markierungen, so sie vorhanden sind, kann ich mit dem Blindenstock nicht erfühlen. Hier wünsche ich mir eine Stimme, die mir sagt wie weit ich gehen, oder wo ich mich richtig anstellen muss. Ebenso wünsche ich mir klare Anweisungen wohin ich mein Geld oder die Karte hinhalten soll. Liebe Kassierer, Verkäufer und Passanten, wir brauchen dabei klare Anweisungen, klare Richtungsangaben. Dann geht es auch besser. Und ganz wichtig: Sätze wie „Warum nehmen Sie sich keine Begleitung mit“ braucht hier kein Mensch. Jeder hat Gründe, warum er gerade jetzt, hier und heute alleine unterwegs ist.
Ich möchte meine sehbehinderten und blinden Leser dazu ermutigen bei dieser Kampagne mitzumachen. Schreibt einen Beitrag dazu, füllt das Formular des DBSV aus oder schickt Eure Wünsche hin. Meine sehenden Mitleser bitte ich darum andere Menschen für unseren Personenkreis zu sensibilisieren. Schreibt einen Beitrag darüber, reblogt oder teilt die Seite des DBSV am Sehbehindertentag.