Frankfurt mitten auf der Zeil. Es ist Nachmittag, und die Sonne scheint. Ich bin mit einem neuen Blindenstock unterwegs, den ich auf einer Hilfsmittelmesse gekauft habe. Ich war auf der Suche nach einem leichten Stock, den man möglichst klein zusammenfalten kann. Und der Anbieter verkaufte mir diesen Stock als besonders stabil.
Ich habe Zeit, und bin deshalb in gemächlichem Tempo unterwegs. Plötzlich macht es „Knack“. Und bevor ich es richtig begreife, halte ich einen Stock in der Hand, der an einer Stelle gebrochen ist. Der Mann, der meinen Stock und mich völlig übersehen hat, rappelt sich auf. Wir sind beide erschrocken.
Wenn der Stock kaputt ist
Mit diesem Stock komme ich nicht mehr weiter. Ich brauche Hilfe. Wir einigen uns darauf, dass der Mann mich zu einem Geschäft in der Nähe begleitet, dessen Mitarbeiter mich kennen. Mit Hilfe von Draht und Phantasie präparieren wir den Stock so, dass ich zumindest mal damit nach Hause komme. Zuhause habe ich einen Ersatzstock, der sich als verkehrstauglicher gezeigt hat, als dieses Exemplar.
In meinen Beiträgen „Nicht ohne meinen Stock“ und „Der Blindenstock in der Praxis“ habe ich erklärt, wie der Blindenstock benutzt wird. In „Hauptstadtdschungel, Ein Tag mit einem weißen Stock in Berlin“ begleiten wir meine Gastautorin einen Tag lang. Heute erkläre ich welche Stöcke es gibt, und wozu das gut sein soll.
Verschiedene Stöcke
Blindenstöcke gibt es in verschiedenen Ausführungen:
– Signalstock. Er ist kürzer als ein herkömmlicher Blindenstock, und dient zur Kennzeichnung.
– Taststock. Er ist für Personen gedacht, die den Stock nicht ständig brauchen. Daher ist er leicht und lässt sich klein zusammenfalten.
– Blindenlangstock. Damit bewegen sich blinde Personen durch den Straßenverkehr. Daher muss er stabil sein. Er muss aushalten können, dass jemand über ihn stolpert, oder er gegen harte Gegenstände geschlagen wird.
– Weißer Gehstock. Er richtet sich an Menschen mit einer Sehbehinderung und gleichzeitiger Gehbehinderung. Daher muss er aushalten können, dass sich ein Mensch darauf abstützt.
Komponenten:
Es ist ein Mythos, dass Blindenstöcke gleich sind. Sie besteht aus mehreren Teilen. Ich benutze einen Stock mit Holzgriff, weil ich das Material gern anfasse. Es gibt diesen auch aus Leder, Gummi oder Kunststoff. Denn jeder Nutzer hat andere Vorlieben. Am Griff befindet sich noch eine Aufhängemöglichkeit. Diese ist auch dafür gedacht, dass man den Stock zusammenfalten und damit zusammenhalten kann. Sie ist aus Gummi oder als Klettverschluss.
Mein Blindenlangstock ist 125 cm lang. Damit reicht er mir bis unter die Achsel. Das ist wichtig, damit er beim Gehen meinen nächsten Schritt absichern kann. Ich habe mich für einen Stock entschieden, der aus fünf Teilen besteht. Damit lässt er sich so klein zusammenfalten, dass er Platz in meiner Handtasche hat. Mein Ersatzstock lässt sich in sieben Teilen zusammenfalten. Er ist dünn und sehr leicht. Ihn nehme ich nur mit, wenn ich weiß, dass ich ihn nur im Notfall brauche. Es ist sozusagen mein kleines Stückchen Unabhängigkeit, dass auch in einer kleinen Abendtasche Platz hat.
Eine wichtige Komponente ist die Stockspitze. Während früher der Stock in einem Bogen von links nach rechts geschlagen wurde, bleibt die Spitze heute komplett am Boden. Sie wird nur noch am Boden gerollt. Es gibt sie in unterschiedlicher Größe und Form. Hat man normalen Bodenbelag in Gebäuden oder auf der Straße, reicht eine kleine Rollspitze. Bei Schnee oder Kopfsteinpflaster rate ich zu einer größeren Spitze, die nicht so leicht hängen bleibt.
Meine Rollspitze ist aus Kunststoff. Die ist relativ leise. Für mich reicht sie aus. Es gibt diese aber auch aus Keramik. Sie ist lauter, und damit besser auf befahrenen Straßen zu hören. Außerdem nutzt sie sich nicht so schnell ab.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse.
Die Kosten für einen Stock werden durch die Krankenkasse übernommen, wenn der Augenarzt diesen verordnet. Auf dem Rezept muss unbedingt drauf stehen, dass der Blindenstock plus Spitze verordnet werden. Mit diesem Rezept geht der Betroffene zur Hilfsmittelfirma seines Vertrauens.
Wo gibt es den Blindenstock?
Blindenstöcke können über ein Sanitätshaus oder auf verschiedenen Onlineplattformen gekauft werden. Das geht, wenn der Nutzer genau weiß welches Modell er haben möchte, oder ich mache den Gang zu einer Firma, die sich auf Blindenhilfsmittel spezialisiert hat. Da kann man sich unterschiedliche Modelle anschauen, sie in die Hand nehmen und sich beraten lassen. Denn ein Stock ist ein Gegenstand, der einen über Jahre begleitet.