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Allgemein Bildung unterwegs

Die Arab. Episcopal School – Inklusion die Schule macht.

In meinem letzten Beitrag über die Arab. Episcopal School hatte ich dazu aufgerufen über einen Money Pool bei PayPal Geld im Wert einer Tasse Kaffee oder einem Eis zu spenden, welches eins zu eins der Schule zu Gute kommt. Für diejenigen, die einen Betrag spenden möchten, für den eine Spendenquittung gewünscht ist, gibt es den Förderverein Inklusionsschule IRBID FII e.V.

Mit Stand von heute kamen bis jetzt allein über den Money Pool 760 € zusammen. Dafür danke ich all denen, die ihren Teil dazu beigetragen haben. Ihr seid klasse.

Ebenso bedanke ich mich bei denen, die diesen Beitrag großflächig geteilt haben. Auf diese Weise habe ich Menschen getroffen, die gemeinsam mit mir die Idee entwickelt haben einen Life Talk über die Schule zu machen. Hier werde ich in einer Abendveranstaltung all die Fragen beantworten, die meine Leser und Hörer zur Schule und den Lebensbedingungen blinder und sehbehinderter Kinder stellen. Ich hoffe auf diesem Weg noch mehr Menschen dafür zu gewinnen die Arbeit an der Arab Episcopal School zu unterstützen.

Und so könnt Ihr Teilnehmen:

Datum:

Donnerstag, 25.03.2021 19:30 Uhr auf Clubhouse in den Raum:

„AES in Jordanien – Hilf Blinden & Sehenden Kindern gemeinsam zu lernen“

Ihr könnt mir unter meinem Profil folgen, um den Raum leichter zu finden.

Für diejenigen, die nicht auf Clubhouse sind, gibt es die Möglichkeit die Veranstaltung über Facebook zu verfolgen.

Alternativ haben wir noch die Möglichkeit Euch über diesen Link per Zoom teilhaben zu lassen.
Es wird für diejenigen, die nicht über Clubhouse kommen, die Möglichkeit geben ihre Fragen über einen Lifechat zu stellen.

Und zum guten Schluss habe ich noch ein aktuelles Video für Euch, welches ich vor ein paar Wochen aus Jordanien geschickt bekommen habe. Hier richten blinde Schüler verschiedene Bitten an ihre sehenden Mitmenschen. Da die Übersetzung nur in Schriftform auf dem Bildschirm zu lesen war, hat meine Tochter das Video nachvertont. Ich finde das Video schön, da die Bitten denen gleichen, die auch hier in Deutschland blinde Menschen an ihre sehenden Mitmenschen haben. Getreu dem Motto der Schule nicht auf die Unterschiede zu schauen, sondern die Gemeinsamkeiten rauszustellen und diese zu verstärken.

Ich freue mich, wenn ganz viele von Euch zu meiner Veranstaltung am Donnerstag 25.03.2021 kommen. Ladet möglichst viele mit ein, damit es ein gelungenes Event wird. Last uns gemeinsam etwas Liebe in die Welt tragen und gemeinsam etwas bewegen.

Eure Lydia

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Allgemein unterwegs Zu Gast auf lydiaswelt

Blindenstöcke für Togo

Ende 2018 schrieb Jasmin in blinde Menschen in Togo über einen Besuch in einem Blindenzentrum und die Situation blinder Menschen. Daraufhin haben wir zu einer Spendenaktion für Blindenlangstöcke aufgerufen. Im Beitrag Freiwilligenjahr in Togo beschreibt sie ihren dortigen Alltag als freiwillige Helferin mit Sehbehinderung.
Die Spendenaktion für Blindenstöcke war erfolgreich. Darüber schreibt Jasmin heute.
Zunächst einmal einen herzlichen Dank an alle Spender und Spenderinnen. Ich denke das Ergebnis von 625,50 Euro hat nicht nur Lydia und mich sehr positiv überrascht. Zudem wurden noch acht gebrauchte Langstöcke und Ersatzteile gespendet was echt toll ist! Insgesamt konnten von den Spenden 30 Klapplangstöcke mit Rollspitze gekauft werden. Da diese von den Besuchern von Togo-Freiwilligen mit nach Togo genommen wurden (noch mal ein riesen Dankeschön an euch!) entstanden keine großen Ausgaben für den Versand.
Der Übergabe selbst ging ein Besuch am Vortag vorraus, wo ich dem Ehepaar Moore, welches das Zentrum leitet, sowie einigen Lehrern einen der Langstöcke zeigte und wir den Ablauf der Übergabe besprachen. Alle waren unglaublich erfreut und sehr dankbar, vor allem da sie auch nicht mit so vielen Langstöcken und « sogar mit Rollspitze » gerechnet hatten.
Wir vereinbarten, dass die älteren Schüler des Zentrums welche auf eine handwerkliche Tätigkeit vorbereitet werden und auch wenn, nur sehr abgenutzte Langstöcke hatten, die verbleibenden Langstöcke erhalten. Ihre abgenutzten werden dann im Zentrum für das Mobilitätstraining mit jüngeren Schülern genutzt, die einen «noch nicht ganz so verantwortungsvollen Umgang mit den Langstöcken zeigen» würden. Zudem durfte ich den Unterricht besuchen, was mir bei dem letzten Besuch aufgrund der Ferien nicht möglich gewesen ist. Die Schüler befanden sich gerade in den jährlichen Prüfungen und schrieben in den jüngeren Klassen mit Griffel und Schreibtafel. Diese Klassen umfassen jeweils etwa zehn Schüler. Die Klasse deren Unterricht beziehungsweise Prüfung ich besuchte, wurde von einem ehemaligen Schüler des Zentrums unterrichtet, der ein geringes Restsehvermögen besitzt und durch eine Assistenz unterstützt wird. Auch einige weitere Lehrer des Zentrums sind blind beziehungsweise sehbehindert. Hilfsmittel wie meine Bloglupe erzeugten schon unter den Lehrern große Begeisterung.
Wie viele wohl mit einem passenden Hilfsmittel oder einer fachkundigen ärztlichen Behandlung besser sehen könnten? Einer der Momente wo ich wieder das zu schätzen lernte, was es in Deutschland an Hilfsmitteln aber auch an Möglichkeiten gibt. Selbst wenn auch in Deutschland nicht alles perfekt ist (wieso beispielsweise übernehmen Krankenkassen zwar die Operation von Patienten mit grauem Star aber nicht die Kosten damit dabei eine passende Linse eingesetzt werden kann, die das Sehvermögen einem Sehbehinderten ermöglichen würde, annähernd 100 % zu sehen?), so wäre es doch erstrebenswert wenn jeder Mensch wenigstens auf dieser Ebene Zugang zu medizinischer Behandlung, Hilfsmitteln und Unterstützung hätte.

Aber genug « Wunschdenken ». Ich verabredete mich mit den Schülern und Schülerinnen, denn neben Ayalas Wohngruppe gibt es noch eine weitere Wohngruppe auf einem anderen College.
Am Dienstag, den 19.03.2019 wollten wir uns nachmittags um 15 Uhr treffen, da das Zentrum am folgenden Tag für drei Wochen schließt. Mir ging es schon am Morgen sehr schlecht aber so kurzfristig ließ es sich ja nicht mehr verschieben und ich wollte die Langstöcke ja möglichst schnell übergeben. Dem entsprechend half ich zwar den Lehrern und dem Ehepaar, dass das Zentrum leitet, bei «Blinder sucht Langstock» aber konnte mich da schon kaum noch auf den Beinen halten. Lydia hatte eine gute Wahl getroffen und darauf geachtet, verschiedene Längen zu bestellen, sodass sich für jeden ein passender Langstock fand. Meistens war es wichtiger im Freudentaumel der Schüler trotzdem noch dafür zu sorgen, ihnen die Pendeltechnik weitestgehend beizubringen beziehungsweise wieder in Erinnerung zu rufen, was primär ein Lehrer übernahm.
Da ich mich, als das Gruppenbild entstand schon kaum noch auf den Beinen halten konnte und direkt im Anschluss von dem Ehepaar mit hohem Fieber ins Krankenhaus gebracht wurde, konnte ich leider nicht mehr viel mit Rebeca und den anderen Schülerinnen der zweiten WG sprechen.
Ich soll euch den Dank von allen ausrichten, eines der Mädchen hat sich, als sie den Langstock angefasst und abgetastet hatte, sogar auf den Tisch geworfen und gesagt «Gott segne euch». Auch die Lehrer und das Ehepaar Moore lassen Grüße und ihren Dank an alle Beteiligten ausrichten.

Ich wiederum habe dem Ehepaar Moore und den Lehrern für diese vielen Einblicke zu danken. Das Ehepaar Moore hat mich an diesem Abend ins Krankenhaus begleitet und sich sehr liebevoll um mich gekümmert, als es mir echt schlecht ging. Meinen herzlichsten Dank dafür.
Das größte Dankeschön geht aber immer noch an Euch raus, liebe Leser  Ihr dürft euch jetzt ruhig mal selbst auf die Schulter klopfen. Denn ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen.
Und vielen, vielen herzlichen Dank Dir, liebe Lydia und liebe Sight City Gruppe. Ohne euch wäre das nie möglich gewesen!

Anfang Mai werde ich erneut nach Kpalime fahren um fünf Langstöcke samt Ersatzteilen zu übergeben, welche im April ankommen. Dann werde ich auch die Wohngemeinschaften von Rebeca und Azala erneut besuchen und mich mit einer Freiwilligen treffen, die die Schüler im Unterricht unterstützt.

Vielen Dank, liebe Jasmin, für Deinen Bericht. Weitere Beiträge von ihr findet Ihr auf dem Blog Jasmina Balanka.
Denjenigen, die nicht mit dem Blindenlangstock vertraut sind, lege ich die Beiträge welche Blindenstöcke gibt es und Der Blindenstock in der Praxis ans Herz.