Zum ersten Mal kam ich durch eine Jugendgruppe der Blindenselbsthilfe mit dem Thema Essen im Dunkeln in Berührung. Damals veranstalteten wir einen Tag der offenen Tür. Ein Highlight war, dass Gäste eine schwarze Augenbinde auf bekamen. Sie durften nun ein Stück Kuchen blind essen, und wurden währenddessen mit einer Sofortbildkamera fotografiert. Dieses Bild durften sie zur Erinnerung an dieses Erlebnis mit nach Hause nehmen.
Seit mehr als 10 Jahren habe ich für diverse Dunkelprojekte gearbeitet. Dazu gehören auch Dunkelrestaurants, Dunkelkaffees oder Dunkelbars. Sie alle haben eines gemeinsam, nämlich dass man etwas zu sich nimmt, ohne es sehen zu können.
In den meisten Dunkelrestaurants, für die ich gearbeitet habe, wird ein Menü serviert, welches für den Gast unsichtbar ist. Er darf es mit seinen anderen Sinnen wahrnehmen, und gibt lediglich an ob er Fleisch oder vegetarisch möchte, und ob er bestimmte Lebensmittel grundsätzlich nicht essen möchte oder darf. Darauf wird dann bei der Zusammenstellung des Menüs Rücksicht genommen.