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Non-24, wenn der Tag zur Nacht wird 

Auf dem Bild sieht man eine Bank im Freien, auf der ein Mann mit Langstock sitzt.

Darüber steht „Wenn der Tag zur Nacht wird“. Daneben ist zusätzlich eine Uhr abgebildet, deren Ziffern so erscheinen als seien sie aus dem Takt geraten.

Ich war irgendwann Mitte 20, als ich von einem blinden Lehrer hörte, der an einer Studie teilnahm, welche sich mit Schlafstörungen bei blinden Menschen befasste. Diese fand in den USA statt und ging über mehrere Monate. Damals fragte ich nicht genauer nach, da ich immer einen guten Schlaf hatte. Als Kind war ich Frühaufsteher, in der Pubertät schlief ich gern lang, und später konnte ich mein Schlafverhalten problemlos an die Tagesstruktur anpassen.

Das erste Mal, dass ich Schlafstörungen hatte, war während meiner Schwangerschaft. Auf einmal wachte ich wegen jedem Geräusch auf, ganz gleich ob es von einem Familienmitglied oder von einem meiner Katzen verursacht wurde. Trost fand ich damals bei meiner Gynäkologin, die mir erklärte, dass es vielen schwangeren Frauen so geht, und dass sich das irgendwann wieder legt. Es sollte allerdings noch viele Jahre dauern, bis ich nicht mehr bei dem leisesten Geräusch, welches durch eines meiner Kinder verursacht wurde, aufwachte.

Auf der Sicht City, der weltgrößten Hilfsmittelmesse für blinde und sehbehinderte Menschen, lernte ich Anne Simon kennen. Sie informierte an einem Stand über die Erkrankung Non-24. Diese Diagnose ist hier in Deutschland noch ziemlich unbekannt. Daher freue ich mich, dass Anne Simon mir den folgenden Text zur Verfügung gestellt hat.