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Flächen blind reinigen

Blind einen Tisch, eine Arbeitsfläche oder andere Flächen gründlich reinigen. Hier zeige ich Euch, wie ich das mache.

Über das Thema Haushaltsführung im Alltag habe ich schon viel geschrieben. Da wäre mein Beitrag Waschen ohne hinzusehen , der über meine Vorgehensweise bei der Wäschepflege erzählt. Und dann wäre noch mein Beitrag blind putzen mit System, in welchem ich beschreibe wie das mit der Bodenpflege funktionieren kann. Heute soll es mal um Flächen und andere Dinge gehen, die ebenfalls geputzt werden wollen. Und so mache ich es.
Das Einfachste, finde ich, sind Arbeitsflächen in der Küche. Hier mache ich das gern so, dass ich alles nach und nach wegräume, und sortiert auf eine andere Ablagefläche stelle. Wenn ich das sortiert mache, habe ich hinterher keine Arbeit mit dem Wiederfinden einzelner Gegenstände. Außerdem habe ich jeden Gegenstand einmal in der Hand gehabt. Auf diese Weise kann ich schon mal die Dinge, die nichts auf der Arbeitsfläche zu suchen haben, wegräumen, entsorgen oder was auch immer. Eine weitere Vorbereitung ist die Müllbehälter für Verpackungen, Biomüll und Restmüll schon mal zu öffnen und dafür zu sorgen, dass noch etwas hineinpasst.
Vor dem eigentlichen Putzen der Flächen gehe ich mit einer Hand von hinten nach vorne, um Krümel usw. von der Arbeitsfläche zu schieben. Die andere Hand befindet sich am äußeren Rand, um diese aufzufangen. Dadurch stelle ich sicher, dass die Fläche wirklich komplett leer ist. Und da ich die Fläche nicht wie ein normal sehender Mensch überblicken kann, gehe ich von links oben bis rechts unten systematisch über die gesamte Fläche.
Jetzt kommt das Reinigungsmittel der Wahl zum Einsatz. Ich verwende am liebsten eines aus einer Sprühflasche. Das verteilt sich einfach besser. Damit wird die gesamte Fläche gleichmäßig eingesprüht. Dann lasse ich es kurz einziehen, damit sich der übrig gebliebene Schmutz lösen kann. Jetzt fange ich wieder von oben links an, und wische mit einem Lappen oder Schwamm von hinten zu mir hin. Und zwar wieder auf die andere Hand zu, die den gelösten Schmutz auffängt. So kann ich ihn in der Hand sammeln und direkt entsorgen. Das ist weniger Aufwand als diesen auf den Boden zu fegen. Anschließend gehe ich mit den Fingern noch mal über die Fläche, um zu fühlen, ob sich alles gelöst hat. Gegebenenfalls gehe ich noch mal drüber. Und zwar mit einem Schwamm und klarem Wasser. Anschließend nehme ich mir ein Küchenpapier oder ein sauberes Geschirrtuch, und wische die Fläche systematisch trocken.
Jetzt ordne ich auf der sauberen Fläche wieder die Gegenstände an, die ich dort haben möchte. Vorher fühle ich nach, ob diese auch wirklich sauber sind. Wenn nicht, dann wische oder spüle ich sie ab.

Diese Vorgehensweise kann ich auf Tische, Schänke und alle anderen abwaschbaren Flächen übertragen. Erst stelle ich sicher, dass sich keine Gegenstände mehr auf der Fläche befinden, dann fege ich den groben Schmutz weg, und anschließend kommt die Reinigung mit anschließender Herstellung der Anordnung.
Und noch ein Gutes hat es, wenn man so vorgeht. Nämlich dass man alles noch mal in der Hand hatte, und sich dadurch einen Gesamtüberblick verschaffen kann.

Und welche Tricks habt Ihr auf Lager? Ich freue mich über inspirierende Kommentare von Euch.

Von lydiaswelt

Ich bin blinde Mutter von zwei Kindern. Beiträge aus meinem Alltag und dem meiner Gastautoren finden hier eine Plattform.

7 Antworten auf „Flächen blind reinigen“

Mich würden zusätzlich zwei Aspekte interessieren:
1) Wie hast du das bei den Kleinkindern gehandhabt – die Schilderung klingt für mich nicht sehr kleinkindertauglich…;-)
2) Wo sparst du (dich) stattdessen zeitlich ein?
3) Hast du Putzhilfe auch, die einmal fein/genau(er) drüberschaut od. geht das alleine ganz gut?

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Das hört sich nach einem sehr gründlichen Verfahren an. Ich glaube nicht, dass eine Putzhilfe gründlicher wäre. Der Zeitaufwand würde mich auch mal interessieren.

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Es wäre eigentlich schlau, wenn ich als Sehende ebenfalls so vorgehen würde, dachte ich mir die ganze Zeit beim Lesen. Ich wette, durch dieses System ist es bei dir zu Hause 10 mal sauberer als bei mir.
Ich könnte mir vorstellen, dass du dir im Alltag aber auch nicht erlaubst, allen möglichen Krempel rumstehen zu lassen, oder?

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