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Die Polizei, dein Freund und Helfer eine Katzengeschichte

Warum ich nichts auf unsere örtliche Polizei kommen lasse.

auf dem Bild sieht man eine zusammengerollte Katze.

Draußen begann es hell zu werden, als ich es in unserem Wohnzimmer fauchen und toben hörte. So viel also zum Thema Ausschlafen am Wochenende. Es war Samstag früh, und mitten in den Winterferien 2005. Meine Kinder, vier und fünf Jahre schliefen zwar nicht mehr, beschäftigten sich jedoch in ihrem Kinderzimmer. Doch es war nur noch eine Frage der Zeit bis sie in mein Bett kamen.
Ein lauter Schlag riss mich aus meinen Überlegungen. Das hörte sich nach etwas größerem an. Also stand ich auf und ging widerwillig nach unten, um den Katzen Einhalt zu gebieten. Und da sah ich die Bescherung. Der Weihnachtsbaum hatte dem Temperament der beiden Jungkatzen nichts entgegenzusetzen und war samt Ständer umgefallen. Wasser, mit dem der Ständer gefüllt war, zerbrochene Glaskugeln und allerhand anderer Dinge lagen kreuz und quer auf dem Boden herum. Meine Kinder, die den Schlag ebenfalls gehört hatten, waren mir nach unten gefolgt. Während sie das Chaos bestaunten, fühlte ich Panik in mir aufsteigen. Wie sollte ich die Katzen davon abhalten sich an Scherben zu verletzen, und wie konnte ich das Chaos schnellstmöglich beseitigen? Ich ordnete an, dass meine Kinder sich Hausschuhe anziehen sollten und versuchte Den Weihnachtsbaum aufzustellen. Aber der war einfach zu schwer für mich. Und selbst wenn ich ihn aufgestellt bekommen hätte, wären da noch die Scherben, die auf ca. 20 QM verteilt waren. Der Staubsauger konnte mir hier nicht helfen, da ich wegen des Wassers eben nicht saugen konnte. Als fast blinde Frau brauchte ich Stunden, um das hier restlos beseitigen zu können.

Irgendwann sah ich ein, dass ich hier Hilfe brauchte. Aber woher? Es war Samstag früh 7:30 Uhr. Mein Mann war heute unterwegs und ich hatte niemanden, den ich um diese Uhrzeit hätte anrufen wollen. Ich wusste aber auch, dass jetzt gleich was passieren musste, dass ich nicht warten wollte bis meine Nachbarn wach waren.

Und dann hatte ich die Idee. Ich rief auf unserem Polizeipräsidium an und bat sie mir einen Dienstleister zu nennen, der mir jetzt und hier helfen könnte. Man versprach mir jemanden vorbeizuschicken. Kurz darauf klingelten zwei freundliche Polizeibeamte bei mir, ein Mann und eine Frau. Mit vereinten Kräften wurde der Baum aufgestellt, die Scherben aufgekehrt und Wasser und Chaos beseitigt.

Die Polizei hatte hier mal wieder schnell und unbürokratisch geholfen. Es war nicht das letzte mal, dass ich eine solche Erfahrung machen durfte.

Ich habe einmal mehr erfahren, dass Fragen nichts kostet. Außer vielleicht die Überwindung dazu.

Von lydiaswelt

Ich bin blinde Mutter von zwei Kindern. Beiträge aus meinem Alltag und dem meiner Gastautoren finden hier eine Plattform.

4 Antworten auf „Die Polizei, dein Freund und Helfer eine Katzengeschichte“

Ein schönes Beispiel dafür, dass man manchmal unkonventionelle Lösungen einfach versuchen sollte. Find ich richtig süß, dass dann zwei Polizisten geholfen haben. Warum auch nicht? 😀

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